Mittwoch, 15. März 2017

Premiere des Live-Hörspiels: "Nicht APO und nicht Mafia. Die Buchela sagt aus" von Monika Littau








Sonntag, den 02. April 2017, 16 Uhr

Im Januar 1969 überfallen unbekannte Täter ein Munitionsdepot der Bundeswehr, ermorden drei Soldaten, verletzen zwei weitere - einer davon verstirbt später ebenfalls -  erbeuten Waffen und Munition. Der „Soldatenmord von Lebach“ empört die Öffentlichkeit. Schnell gibt es Vermutungen, dieser Angriff auf die innere Sicherheit könne von Studenten oder Linksextremisten verübt worden sein. Eine Sonderkommission des Bundeskriminalamtes mit Sitz in Bad Godesberg arbeitet unter Hochdruck und verfolgt alle Hinweise. Da tauchen erste Erpresserschreiben auf, die von der Mafia unterzeichnet sind und Waffen aus Lebach zeigen. Geht es um organisierte Kriminalität?


Margarethe Goussanthier, genannt Buchela, die in ihrer Jugend als Magd in einer Lebacher Familie arbeitete, meldet sich zu Wort. Die hellsichtige „Pythia von Bonn“ behauptet, dass der Anschlag nicht von politisch motivierten Tätern verübt worden sei. 

Das Live-Hörspiel führt die Hörerinnen und Hörer einerseits in die Welt des Homosexuellen Werner, der als überführter Lebachtäter in Haft sitzt, andererseits in die Welt der Buchela die durch ihre Aussage wesentlich dazu beitrug, die Mörder von Lebach zu überführen. Der Überfall auf das Fallschirmjägerregiment in Lebach kann als einer der besonders prominenten Fälle der Buchela bezeichnet werden.

Margarethe Goussanthier, so der bürgerliche Name der Sintizza, lebte ab 1961 in Remagen am Viktoriaberg und wurde 1986 auf dem Friedhof in Remagen beigesetzt. Das Live-Hörspiel erinnert auch an ihren dreißigjährigen Todestag am 8. November 2016. Bereits im Dezember des Jahres wurde das Grab der prominenten Remagenerin geräumt. Der Grabstein soll nach Auskunft des Friedhofamtes in Zukunft auf dem alten Friedhof präsentiert werden. 

Live-Sprecherin und -sprecher:
Christiane  Sturm  (in der Rolle der Buchela) Nach Studium und Diplom am Max-Reinhardt-Seminar in Wien hat Christiane Sturm Theater gespielt, fotografiert, gesungen. Seit mehr als 30 Jahren liest sie zu verschiedenen Themen (z. B. Krieg u. Frieden, Verbundenheit, Alter, Palästina) und aus Werken einzelner Autoren (z. B. Blixen, Böll, Th. Mann, M. Haushofer, Ch. Wolf u. a.). Sie  spielt zwei große Gongs als Begleitung zu Lesungen oder auch als Meditation.

Rudolf Selbach (in der Rolle von Werner Schmied Verurteilter im Lebach-Fall)
studierte  Germanistik und Philosophie in Bonn, arbeitete als Gymnasiallehrer in Euskirchen und war 30 Jahre lang Schülertheaterleiter.
Als Schauspieler und Regisseur wirkte er bei Produktionen der freien Theatergruppe "ThEU" mit. Er ist Betreiber des Blogs "Salon Ockham" und führt Lesungen zu verschiedenen Themen und Autoren und Autoren (Büchner, Kleist, Heine, Ambrose Bierce, Shelley) durch. 


Weitere Sprecherin und Sprecher:

Wolf Schmoll genannt Eisenwerth als Horst-Dieter Leu - Verurteilter im Lebachfall
Martin Carsten Strohmeyer -  als Möllmann, ein reicher Münchener Makler
Irmela Amelung - in mehreren Frauenrollen

Autorin:

Monika Littau studierte Germanistik, Geographie und Musikwissenschaft in Bochum und Münster. Mehr als 20 Jahre war sie in Forschung, Bildung, Kultur/Literaturförderung tätig. Seit 2007 arbeitet sie ausschließlich als freie Autorin und Herausgeberin. Zuletzt erschienen von ihr u. a. der Roman „Vom Sehen und Sagen. Die Buchela“ (2012, 2. Aufl. 2015), das Kinderbuch „Fritzi findet“ mit Illustrationen von Sybille Ender (2013), „über malungen“ Gedichte (Dez. 2016). Für ihre literarische Arbeit wurde sie mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Im vergangenen Jahr war sie in Berlin Preisträgerin im Wettbewerb für politische Lyrik (Polly), Dorfschreiberin in Eisenbach und erhielt ein Stipendium der Kunststiftung NRW.


Sonntag, den 02.04.2017, 16 Uhr im Europäischen Kulturzentrum,  GALERIE ROSEMARIE BASSI, Marktstr. 109, 53424 Remagen



Mit Dank an die LoComMedienAkademie, Bonn, die die Aufnahme der eingespielten Szenen ermöglichte.