Samstag, 8. Februar 2020

Klára Hůrková: Dem Geheimnis näher kommen

08.02.2020
Hamburg
fixpoetry. Wir reden über Literatur. Kritik

Von

Was könnte einer Europäerin /einem Europäer komplexer, rätselhafter und widersprüchlicher erscheinen als das ferne Reich der Mitte? Nicht umsonst reden die Deutschen vom "Fachchinesisch", wenn sie eine schwer verständliche Erklärung hören; den Spaniern und Franzosen wiederum kommt etwas, was sie nicht verstehen, "chinesisch" vor. Viele von uns bewundern die Jahrtausende alte chinesische Kultur und Tradition, fühlen sich aber ratlos oder wütend angesichts der neueren chinesischen Geschichte und Politik.
Die Schriftstellerin Monika Littau erlebte das heutige China aus erster Hand, als sie 2017 an der Ocean University of China in Qingdao (Tsingtau) Poet in Residence war. Ihr Buch Von der Rückseite des Mondes schildert in Form von Prosaminiaturen ihre Beobachtungen, Erfahrungen und Erkenntnisse. Der Band erschien im BACOPA-Verlag in einer Reihe Publikationen mit China-Bezug; auf dem Cover sieht man eine Abbildung der aufgeschnittenen Drachenfrucht (Pitahaya), eines der mit Filtern bearbeiteten Original-Schwarzweißfotos der Autorin, die das Buch illustrieren.

Donnerstag, 6. Februar 2020

"Damals" in New York von Siri Hustvedt lässt mich "Damals" im Revier erinnern


Beim Lesen des neuen Romans von Siri Hustvedt „Damals“ (Rowohlt 2019), den ich erst jetzt, ein halbes Jahrs nach dem Erscheinen in Deutsch zu meiner Lektüre gemacht habe, hat es mich, je länger ich las, immer tiefer in den Text gezogen; immer tiefer auch in die eigene Erinnerung. Tatsächlich ist Hustvedt Jahrgang 1955. Genau wie ich, stellte ich nachträglich fest. Und auch wenn sich meine persönlichen Erinnerungen nicht vor der imposanten Silhouette von New York abbilden, so war auch das Ruhrgebiet ein gutes Pflaster für ähnliche Erfahrungen, wie sie Minnesota, die Heldin in Siri Hustvedts Roman gemacht hat. Ich denke an den jungen Dichter, der, ohne je zu fragen, Texte von mir in seinem Gedichtband aufnahm, der natürlich unter seinem Namen veröffentlicht wurde, und erstaunt sagte: „Ich dachte, Du würdest Dich freuen…“

Ich denke an den Autor, der auch noch post mortem immer wieder für den Ruhrgebietspreis vorgeschlagen wurde und in seinen Romanen alle, die durch sein Leben liefen, besonders Frauen, mit Klarnamen aburteilte: „langweilig“ oder „geil“ oder sonstwas…

Ich denke an…

Was mir einfiel von den Studienjahren im Revier, habe ich bereits 2018 Anna, der weiblichen Protagonistin meiner kleinen Geschichte „All´s well“ untergeschoben (Ruhrgebietchen, was deine Kinder an dir lieben und was nicht, Henselowsky Boschmann 2018). 
Das musste ich einfach noch mal loswerden:  
https://www.magentacloud.de/lnk/7PiBBBgq