Sonntag, den 02. April 2017, 16 Uhr
Im
Januar 1969 überfallen unbekannte Täter ein Munitionsdepot der Bundeswehr,
ermorden drei Soldaten, verletzen zwei weitere - einer davon verstirbt später
ebenfalls - erbeuten Waffen und
Munition. Der „Soldatenmord von Lebach“ empört die Öffentlichkeit. Schnell gibt
es Vermutungen, dieser Angriff auf die innere Sicherheit könne von Studenten
oder Linksextremisten verübt worden sein. Eine Sonderkommission des
Bundeskriminalamtes mit Sitz in Bad Godesberg arbeitet unter Hochdruck und
verfolgt alle Hinweise. Da tauchen erste Erpresserschreiben auf, die von der
Mafia unterzeichnet sind und Waffen aus Lebach zeigen. Geht es um organisierte
Kriminalität?
Margarethe
Goussanthier,
genannt Buchela, die in ihrer Jugend
als Magd in einer Lebacher Familie arbeitete, meldet sich zu Wort. Die
hellsichtige „Pythia von Bonn“ behauptet, dass der Anschlag nicht von politisch
motivierten Tätern verübt worden sei.
Das
Live-Hörspiel führt die Hörerinnen und Hörer einerseits in die Welt des
Homosexuellen Werner, der als überführter Lebachtäter in Haft sitzt,
andererseits in die Welt der Buchela die durch ihre Aussage wesentlich dazu
beitrug, die Mörder von Lebach zu überführen. Der Überfall auf das
Fallschirmjägerregiment in Lebach kann als einer der besonders prominenten
Fälle der Buchela bezeichnet werden.
Margarethe
Goussanthier, so der bürgerliche Name der Sintizza, lebte ab 1961 in Remagen am
Viktoriaberg und wurde 1986 auf dem Friedhof in Remagen beigesetzt. Das
Live-Hörspiel erinnert auch an ihren dreißigjährigen Todestag am 8. November
2016. Bereits im Dezember des Jahres wurde das Grab der prominenten Remagenerin
geräumt. Der Grabstein soll nach Auskunft des Friedhofamtes in Zukunft auf dem
alten Friedhof präsentiert werden.
Live-Sprecherin
und -sprecher:
Christiane
Sturm (in der Rolle der Buchela) Nach Studium und Diplom am Max-Reinhardt-Seminar
in Wien hat Christiane Sturm Theater gespielt, fotografiert, gesungen. Seit
mehr als 30 Jahren liest sie zu verschiedenen Themen (z. B. Krieg u. Frieden,
Verbundenheit, Alter, Palästina) und aus Werken einzelner Autoren (z. B.
Blixen, Böll, Th. Mann, M. Haushofer, Ch. Wolf u. a.). Sie spielt zwei große Gongs als Begleitung zu
Lesungen oder auch als Meditation.
Rudolf
Selbach (in der Rolle von Werner Schmied Verurteilter im Lebach-Fall)
studierte Germanistik und Philosophie in Bonn,
arbeitete als Gymnasiallehrer in Euskirchen und war 30 Jahre lang Schülertheaterleiter.
Als Schauspieler und Regisseur wirkte er bei Produktionen der freien
Theatergruppe "ThEU"
mit. Er ist Betreiber des Blogs "Salon Ockham" und führt Lesungen zu
verschiedenen Themen und Autoren und Autoren (Büchner, Kleist, Heine, Ambrose
Bierce, Shelley) durch.
Weitere Sprecherin und Sprecher:
Wolf Schmoll genannt Eisenwerth als Horst-Dieter Leu - Verurteilter im Lebachfall
Martin Carsten Strohmeyer - als Möllmann, ein reicher Münchener
Makler
Irmela
Amelung - in mehreren Frauenrollen
Autorin:
Monika Littau studierte Germanistik, Geographie und
Musikwissenschaft in Bochum und Münster. Mehr als 20 Jahre war sie in
Forschung, Bildung, Kultur/Literaturförderung tätig. Seit 2007 arbeitet sie
ausschließlich als freie Autorin und Herausgeberin. Zuletzt erschienen von ihr
u. a. der Roman „Vom Sehen und Sagen. Die Buchela“
(2012, 2. Aufl. 2015), das Kinderbuch „Fritzi findet“ mit Illustrationen von
Sybille Ender (2013), „über malungen“ Gedichte (Dez. 2016). Für ihre
literarische Arbeit wurde sie mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet, u. a.
mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Im vergangenen Jahr war sie
in Berlin Preisträgerin im Wettbewerb für politische Lyrik (Polly),
Dorfschreiberin in Eisenbach und erhielt ein Stipendium der Kunststiftung NRW.
Sonntag,
den 02.04.2017, 16 Uhr im Europäischen Kulturzentrum, GALERIE ROSEMARIE BASSI, Marktstr. 109, 53424
Remagen
Mit
Dank an die LoComMedienAkademie,
Bonn, die die Aufnahme der eingespielten Szenen ermöglichte.