zu Monika Littaus Gedichtsammlung "über malungen"
„Übermalung“ kann in der Kunst
dreierlei bedeuten: eine nachträgliche Verbesserung des Künstlers, die
Ausarbeitung von Bildschäden durch einen Restaurator oder das negierende Übermalen
eines anderen Künstlers.
Monika Littaus Gedichtband heißt
allerdings über malungen, und schon
dieser kleine Leerschritt auf dem traumhaft schönen Cover zeigt, dass man hier
ganz genau hinsehen und lesen muss.
Denn die Autorin verbessert,
repariert oder negiert nichts, sie nimmt die Kunstwerke als Ausgangspunkt für
ihre Gedichte, und wie eine Tulpenzwiebel mit der gewachsenen Blüte nichts
gemein hat als eben den Ursprung, findet Monika Littau zu einer ganz eigenen
Kunstform, was die Qualität ihrer Gedichte ausmacht. Es sind keine
Bildbeschreibungen und auch keine Interpretationen, sondern Pflanzungen,
Kompostierungen und Metamorphosen. Die Eindrücke, die die Autorin bei der
Beschäftigung mit der Kunst erfahren hat, gibt sie in ihre Gedichte hinein, manchmal
findet sich noch eine Farbe, eine Struktur oder ein Bild. „Bilder fallen neu“
heißt so auch einer der acht Zyklen, das ist durchaus programmatisch.
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